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Disziplinarrecht der Soldaten: § 95 WDO

Das Selbstreinigungsverfahren entwickelt sich auf den eigenen Antrag des Soldaten hin, so dass man heute meistens von einem Selbstentlastungsantrag oder einem Selbstentlastungsverfahren spricht. Dabei handelt es sich um ein Disziplinarverfahren, das ggf. nach den üblichen Regeln durchgeführt wird.

Die gesetzliche Grundlage des "Selbstreinigungsverfahrens" im Disziplinarrecht der Soldaten findet sich in § 95 WDO.


§ 95 Wehrdisziplinarordnung: Antrag des Soldaten auf Einleitung des Verfahrens

(1) Jeder, gegen den eine gerichtliche Disziplinarmaßnahme verhängt werden kann, kann die Einleitung eines gerichtlichen Disziplinarverfahrens gegen sich beantragen, um sich von dem Verdacht eines Dienstvergehens zu reinigen. Die Einleitungsbehörde hat den Sachverhalt aufzuklären und festzustellen, ob der Soldat ein Dienstvergehen begangen hat. Lehnt die Einleitungsbehörde die Einleitung ab, hat sie diese Entscheidung zu begründen und dem Soldaten zuzustellen. Sie ist in diesem Fall für die disziplinare Erledigung zuständig.

(2) Hat die Einleitungsbehörde eine einfache Disziplinarmaßnahme verhängt oder ein Dienstvergehen festgestellt, eine Disziplinarmaßnahme aber nicht verhängt, gilt § 92 Abs. 4 entsprechend.

(3) Diese Vorschriften gelten nicht für Verfahren nach § 144 dieses Gesetzes in Verbindung mit § 88 des Soldatengesetzes.
Wehrdisziplinarrecht
Disziplinarmaßnahmen Bemessungskriterien, § 38 WDO Wehrstrafgesetzbuch, Auszug
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